3. August 2007: In 4261 Meter Tiefe stößt ein massiver Titankörper auf den Grund der Arktischen See. Unweit der unbesiedelten Neusibirischen Inseln vonstattengehend, wird dieses Ereignis jedoch von vielen Menschen weltweit aufmerksam betrachtet: Im russischen Fernsehen übertragen, löst es rund um den Globus unter Forschern, Geostrategen und Politikern eine heftige Debatte aus.
Denn bei dem Metallobjekt handelt es sich um eine stilisierte Flagge Russlands. Unvergänglich und niemals rostend verkörpert es symbolisch den ewigen Macht- und Gebietsanspruch Moskaus auf den Lomonossow-Rücken und alles, was ihn in 200 Seemeilen umgibt. Ein Großteil des Nordpols wäre dann unter Kontrolle des Kremls. Neben wichtigen Seerouten gilt das Gebiet als sehr reich an Bodenschätzen: Allein mindestens fünf Milliarden Tonnen Öl sollen unter der Oberfläche des Ewigen Eises und des Nordpolarmeeres ruhen. Doch auch das dänisch verwaltete Grönland und der kanadische Staat erheben Ansprüche auf den Meeresrücken.
Zeitgleich eröffnet die mit Fortschreiten des Klimawandels immer weiter zunehmende Eisschmelze der Arktis neben neuen Seerouten auch immer mehr Raum für geopolitische Konflikte um eines der rohstoff- und geostrategisch bedeutungsreichsten Gebiete der nördlichen Hemisphäre.
Was also tun, wenn das ewige Eis seine Ewigkeit verliert? Wem gehört die Arktische See und der unter ihr ruhende Meeresboden? Wie kann und muss ein liberales Europa auf die klimatischen und geostrategischen Herausforderungen in der Arktis reagieren? Darüber wollen wir mit der Klimawissenschaftlerin Dr. Johanna Beckmann und dem FDP-Bundestagsabgeordneten Ulrich Lechte MdB ins Gespräch kommen. Diskutieren Sie gerne mit und nutzen Sie die Chance, ihre Fragen an unsere Experten zu richten!
8:00 Uhr
Eröffnung und Einleitung
Maximilian Dichtl
Student der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Leipzig und Programmmanager für die Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
Dr. Johanna Beckmann
Die (Nord-)Polare Staatenordnung: Das arktische Eismeer im Spiel der Mächte
Ulrich Lechte MdB
Podiumsdiskussion mit dem Publikum
Moderation:
19:00 Uhr
Ende der Veranstaltung