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Widerstand gegen Nationalsozialismus führte am 14. März 1933 zur Amtsenthebung des Liberalen Oberbürgermeisters von Dresden Dr. Wilhelm Külz

1931 wurde Wilhelm Külz zum Oberbürgermeister von Dresden gewählt und setzte sich zu jener Zeit intensiv mit den Nationalsozialisten auseinander. So weigerte er sich lange, unliebsame Mitarbeiter und Mandatsträger zu entlassen. Als Gegner der neuen faschistischen Machthaber protestierte er mit allen Mitteln beim Reichspräsidenten und verweigerte in einer beispiellosen Aktion das Hissen der Hakenkreuzfahne auf dem Neuen Rathaus. Am 14. März 1933 wurde er mit sofortiger Wirkung von Reichskommissar Manfred von Killinger seines Amtes enthoben worden.

Külz schrieb dazu: „Ich empfinde keinen Groll und Hass, aber in solchen Zeiten zeigt sich, wer Mensch ist und wer Kreatur. Ich glaube, dass ich das Gefühl haben darf, Mensch geblieben zu sein.“

Der Vorsitzende des Verwaltungsrates der Wilhelm-Külz-Stiftung, Benjamin Karabinski sagte in Dresden: „Külz ist uns mit seinem Einsatz für Demokratie und Menschlichkeit und seinem Widerstand gegen die Diktatur bis heute ein Vorbild. Sein Wirken spornt uns an, für eine vielfältige und freiheitliche Gesellschaft einzutreten.“

Wilhelm Külz (1875-1948) war ein liberaler Politiker aus dem bürgerlichen Lager und für zwei Jahre Oberbürgermeister von Dresden, zuvor unter anderem ab 1903 stellv. Bürgermeister von Meerane und ab 1912 Oberbürgermeister von Zittau. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte er zu den Mitbegründern einer Liberaldemokratischen Partei in der Sowjetischen Besatzungszone.

Die liberale Wilhelm-Külz-Stiftung Sachsen kümmert sich mit Publikationen und Veranstaltungen um das geistige Erbe von Wilhelm Külz.