
Plauen gehörte zu den Städten in der DDR, in denen die Bürgerinnen und Bürger bereits sehr zeitig begannen, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen und auf der Straße für Recht und Selbstbestimmung zu demonstrieren. Im Anschluss an die Filmvorführung „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ werden wir gemeinsam an die Zeit vom Herbst 1989 bis zum 3.Oktober 1990 und an den kollektiven Willen vieler Menschen erinnern, für Veränderungen und Freiheit einzutreten. Gleichermaßen ist es wichtig, neben diesen Rückblicken auf die Vergangenheit in die Gegenwart und die Zukunft zu sehen. Noch immer gibt es Differenzen zwischen Ost- und Westdeutschland sowie gegenseitige Vorurteile, die nur schwer zu verstehen sind.
Es ist das gemeinsame Ziel, Strategien zu diskutieren, um Spannungen zu beheben und für ein gemeinsames Deutschland einzutreten, das positive Signale nach Europa und in die Welt sendet.
Zu dieser Veranstaltung mit Filmvorführung und Podiumsdiskussion laden wir Sie herzlich ein.
Bitte melden Sie sich rechtzeitig an. Die Teilnehmerzahl ist auf 40 Personen begrenzt. Weitere Details entnehmen Sie bitte der Einladung.
17:30 Einlass
18:00 Begrüßung
Prof. Dr. Ilse Nagelschmidt, Universität Leipzig, Ehrenpräsidentin des Freien Deutschen Autorenverbandes
In Zeiten des abnehmenden Lichts
Filmvorführung
Autor, Eugen Ruge
Regie, Matti Geschonnek
Drehbuch, Wolfgang Kohlhaase
19:50 kurze Pause
20:00 Grußwort
Ralf Oberdorfer, Oberbürgermeister von Plauen
20:10 Podiumsdiskussion
Lutz Rathenow, Autor und Sächsischer Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Sven Gerbeth, Lehrer, Stadtrat der FDP in Plauen
Joachim Günther, Ehrenvorsitzender der FDP Vogtland, Parlamentarischer Staatssekretär a.D., MdB a.D.
Moderation: Prof. Dr. Ilse Nagelschmidt
20:40 Diskussion – Fragen des Publikums
20:50 Abschließende Statements und Schlusswort
21:00 Ende der Veranstaltung
VORGESTELLT
In Zeiten es abnehmenden Lichts.
Der 1.Oktober 1989 – der Abgesang auf die DDR hat längst eingesetzt – wird für eine Familie zum Schicksalstag. Wilhelm Powileit, der greise Patriarch, der seine kommunistische Vergangenheit schönt und sich zum Paten aufschwingt, begeht seinen 90.Geburtstag. Diese Feier der ewig Gestrigen, die leise beginnen, Veränderungen zu ahnen, wird zum Totentanz auf ein untergehendes Land. Die Hofschranzen treten, wenn auch nicht mehr in voller Besetzung, noch einmal an. Über allen liegt der Schleier der Vergänglichkeit und des Abschieds. Es ist aber auch der Tag, an dem der Enkel, Alexander, die DDR verlässt, weil er in keiner Weise mehr bereit ist, ein vorgegebenes Leben zu führen.
Der Roman ist im Spannungsfeld von 1952 bis 2001 angesiedelt und vollzieht über die Lebensläufe von drei Generationen den Verfall der Utopien nach. Während der Älteste einst ins Exil gehen musste und sklavisch an seinen kommunistischen Idealen festhält, erkennt der Stief-Sohn als Historiker allmählich die Verlogenheit des Systems. Aber auch er wird bis zum endgültigen Zusammenbruch seiner Grundüberzeugung treu bleiben. Das alles ist für den Enkel nicht mehr denkbar.
Roman und Film erzählen vom Niedergang der Alten und der Unangepasstheit der Jungen jenseits von Opportunismus auf Hoffnung hin. In der Vermengung von Fakten und Fiktion entsteht ein Panorama über Vergangenes mit Blick auf die Zukunft
Nähere Infos und Anmeldungen unter: https://shop.freiheit.org/#!/Veranstaltung/PXHJO