Drei Damen und ein Herr – eine Tragikomödie in Prosa
Das Komische in allen Facetten das ist das Besondere des Erzählens von Kerstin Hensel (Jg.1961). Es sind bitter-böse, bissig ironische, satirische und teilweise ins Groteske gesteigerte Geschichten, die wie Spinnennetze über eine Realität ausgebreitet werden, die scheinbar bekannt ist, nun aber verfremdet wird. Dahinter zu sehen, das ist der Lesegenuss, den ihre Leserinnen und Leser seit vielen Jahren haben, sei es in der Geschichte um Gabriela von Haßlau in Tanz am Kanal (1994) oder in der Vater-Mutter-Tochter-Beziehung in der Novelle der Deutschgeber im Band federspiel (2012). Ihre Blicke sind jedoch nie verletzend, sondern ermöglichen vielmehr Einblicke in die Abgründe gesellschaftlicher und sozialer Beziehungen.
In der Novelle „Regenbeins Farben“, erschienen im Frühjahr 2020, konfrontiert sie uns mit den Biographien dreier Witwen, die die Gräber ihrer Männer hingebungsvoll pflegen und in deren Leben ein Mann eintritt: der verwitwete Galerist Eduard Wettengel. Damit nimmt die Geschichte, angesiedelt im deutsch-deutschen Kontext, ihren Lauf. Verstrickungen, Enttäuschungen und Sehnsüchte sind vorprogrammiert und wiederum wird Bezug auf den Altmeister menschlicher Tragödien genommen: J.W.v.Goethe. Zu dieser Veranstaltung laden wir Sie herzlich ein und Sie finden weitere Informationen hier.
Diese Veranstaltung ist eine Kooperation mit der Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit.